Am Achten um Acht : Die Legende des Mönchs zu Heisterbach

Eine der schönsten Erzählungen der Rheinischen Romantik ist die 1838 von Wolfgang Müller von Königswinter ((1816 - 1873) verfasste Legende des Mönchs zu Heisterbach. Der Freiheitsdichter Ferdinand Freiligrath urteilte über das Gedicht es sei „ganz vortrefflich“.

In der Veranstaltungsreihe „Am Achten um Acht“ stellt Dieter Mechlinski am kommenden Samstag, dem 8. Januar, die Dichtung Wolfgang Müllers als eine der schönsten Erzählungen der rheinischen Romantik in einem Lichtbildervortrag in einen größeren historischen Zusammenhang. Der Ursprung der Geschichte vom Mönch, der sein Kloster verlässt, im Wald einschläft und nach einer Zeit, die er auf wenige Stunden schätzt, ins Kloster zurückeilt um dort feststellen zu müssen, dass er dreihundert Jahre verschollen war, reicht in die vorchristliche Zeit zurück. Schon im Psalm 90 des Alten Testaments wird das göttliche Zeitverständnis angesprochen, über das der Mönch auf seinem Weg nachdenkt: „Ein Tag ist für Gott wie tausend Jahre und tausend Jahre sind für ihn wie ein Tag.“

Mit umfangreichem Bild- und Filmmaterial wird der Vortragende die Entwicklung der Legende nachzeichnen: von ihrem Ursprung in dem Reisebericht des irischen Abts St. Brendan über die Suche nach der „terra repromissionis sanctorum", dem „Verheißenen Land der Heiligen" im 6. Jahrhundert, die Verbreitung der Erzählung als „Mönch Felix“ oder „Der entrückte Mönch“ auf dem europäischen Festland im 12. Jahrhundert bis zur Anbindung der Sage an das Kloster Heisterbach durch Wolfgang Müller.

Erläutert und mit Beispielen belegt werden auch die Motive der Legende: die Aufhebung von Raum und Zeit sowie die Phänomene der Entrückung und Verzückung. Die Erzählung der Legende durch den Kölner Kardinal Woelki sowie ein humorvoller Videoclip werden den Vortrag abrunden, der Zuhörern und Zuhörerinnen eine Fülle von Hintergrundwissen über den Mönch von Heisterbach bieten wird.

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