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Ein flammendes Ende

 

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Es hätte so schön sein können, wir hätten zum Jahresende mit einer Gruppe von Sponsoren etliche Apfelbäume auf der Streuobstwiese am Dollendorfer Schnitzenbusch pflanzen können. Dann kam Corona, und es war nicht zu verantworten gewesen, uns mit vielen Menschen auf der Pflanzfläche aufzuhalten. Also wurde dieser Termin, wie so viele in diesem Jahr, abgesagt, er wird aber bei baldiger Gelegenheit nachgeholt.
Dann kam aber eine weitere Hiobsbotschaft über uns: Wir hatten einen akuten Pilzbefall, den Rindenbrand, an mehr als 15 jungen Bäumen festgestellt. Dabei reißt die Rinde der jungen Bäume auf, und der Pilz beginnt sein zerstörerisches Werk. Darüber hinaus ist er hoch infektiös und kann den gesamten Bestand gefährden. Allerdings können sich die älteren Bäume recht gut dagegen wehren. Die Trockenheit und die Hitze der vergangenen Jahre hatte die Ausbreitung der Krankheit begünstigt.

Die Folge war, dass diese jungen Bäume „mit Stumpf und Stiel“ vernichtet werden mussten. Also machten wir uns im kleinen Kreis unter strenger Einhaltung der Corona-Maßnahmen daran, die Arbeit von Jahren mit Traktor und Kettensäge zu vernichten. Manch einer von uns mag insgeheim eine Träne dabei verdrückt haben, aber uns blieb keine andere Wahl.

Es wurde ein gewaltiges Feuer entzündet (natürlich mit Genehmigung), und alle Bäume, die Stützstangen und das geschnittene Astwerk der vergangenen Aktionen den Flammen übergeben. Zwei Tage dauerte die Aktion, am Ende waren 16 Apfelbäume, ungezählte Stützpfähle und ein riesiger Reisighaufen in Rauch aufgegangen und die Streuobstfläche am Schnitzenbusch hoffentlich erst einmal sicher. Diese Arbeit ist nicht die, die wir eigentlich machen wollen, trotzdem wurde sie mit viel Engagement zu Ende gebracht. Zum Glück war das Wetter sehr gut, der winterliche Sonnenschein erleichterte uns die Arbeit ein wenig.
Wie geht es nun weiter? Das nächste Jahr wird es zeigen, wir sind optimistisch, pflegen unsere Geräte, machen Pläne und hoffen, dass alle gesund bleiben. Auch die Obstbäume!

© Text und Fotos: Chris Harraß (BNS)

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Typisches Erscheinungsbild des Rindenbrandes 

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 Das "Brandopfer" am Schnitzenbusch aus der Luft